ZdK-Vollversammlung

Katholikenkomitee bekräftigt Reformkurs und kritisiert Bischöfe

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat seine Entschlossenheit bekräftigt, den eingeschlagenen Reformkurs fortzusetzen. Die ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp betonte am Freitag in München, sie bestehe darauf, dass die Beschlüsse des im Februar beendeten Reformprojekts Synodaler Weg in allen deutschen Bistümern umgesetzt würden. Der Prozess gemeinsamen Beratens und Entscheidens von Bischöfen und Laien auf Bundesebene werde im November im Synodalen Ausschuss fortgesetzt.

ZdK-Generalsekretär Marc Frings räumte auf Anfrage vor Journalisten zugleich ein, dass beim Verband der Diözesen Deutschlands Entscheidungen zur Finanzierung dieses Projekts noch ausstünden.

Das ZdK-Präsidium machte deutlich, dass in einem künftigen gemeinsamen Gremium mit der Deutschen Bischofskonferenz einige Regeln des Synodalen Wegs geändert werden müssten. Eine Kopplung von Entscheidungen an eine Zweidrittel-Mehrheit der Bischöfe werde man nicht mehr akzeptieren, sagte Stetter-Karp. Dies sei eine "schmerzliche Lernerfahrung" aus dem Synodalen Weg.

Die ZdK-Präsidentin fügte hinzu, eine Minderheit unter den deutschen Bischöfen habe in den vergangenen Monaten zum Ausdruck gebracht, "dass sie grundsätzliche Legitimationsfragen an den eingeschlagenen Weg stellen". Stetter-Karp wertete dies als "Zeichen der Schwäche" in der Bischofskonferenz. In diesem Zusammenhang erinnerte sie daran, dass der Synodale Weg nicht auf eine Initiative des ZdK, sondern der Bischofskonferenz zurückgehe.

"Wir erwarten, dass die Deutsche Bischofskonferenz ihrer Verantwortung als Ganzes gerecht wird", fügte ZdK-Vizepräsident Thomas Söding hinzu. "Wir halten uns an die gemeinsamen Beschlüsse." Sie böten "eine große Chance, die katholische Kirche aus dem lähmenden Reformstillstand herauszuführen".

Weitere Themen der Vollversammlung waren der Krieg in der Ukraine und die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Kirche.

KNA

08.05.2023 - Deutschland , Laien , Synodaler Weg